Mit Sonnenschein, einer Menge Sehenswürdigkeiten und wunderschöner Natur lockt die Mosel jedes Jahr zahlreiche Besucher aus Deutschland sowie der ganzen Welt an. Von Koblenz über Zell bis Trier gibt es entlang des insgesamt 544 Kilometer langen Flusses allerhand zu sehen. Windräder gehören bald auch dazu, denn auf dem Höhenzug des Ranzenkopfes erheben sich schon bald 23 neue Anlagen für Windenergie.

Oekostrom MoselPixabay.com/winterseitler (CC0 1.0)Drei Meter tief sind die Baugruben für das Fundament und die Türme ragen bis zu 149 Meter in die Höhe. Die Rotoren haben einen Durchmesser von 115,7 Metern und leisten bis zu 3.000 Kilowatt. Insgesamt zählen die beeindruckenden Riesen also 206 Meter Höhe und sind weithin gut sichtbar. Ein Hauptgrund, weshalb dieses Projekt von Beginn an bei den Bewohnern der Region so umstritten war.

Gegner protestieren gegen die Windkraft an der Mosel

Zwei der Energieanlagen sind bereits in Betrieb, doch die Proteste der Bevölkerung werden nicht leiser. Die Windkraftanlagen seien eine Gefahr für die Fremdenverkehrsregion Mosel und für die umliegende Natur. Der Naturschutzbund hatte im vergangenen Jahr sogar eine Klage gegen den Windpark eingereicht – allerdings ohne Erfolg. Grund war die angebliche Gefährdung der Brutgebiete von Waldschnepfen sowie dem Rotmilan.

Die Einigung fand außergerichtlich statt und brachte Veränderungen im Bauplan des Windparks mit sich. Kritikpunkte waren zudem negative Auswirkungen auf die Bewohner durch den Lärm sowie Schattenwurf der Windräder und eine Beeinträchtigung des bislang florierenden Tourismus in der Gegend. Es wurde behauptet, Immobilienpreise würden sinken und die Anlagen seien wirtschaftlich unrentabel. Weiterhin wurde befürchtet, die Windkrafträder könnten die durch die Gemeinden Cochem-Zell und Bernkastell-Wittlich angestrebte Anerkennung des Moseltals als UNESCO-Weltnaturerbe gefährden. Die Planenden weisen die Vorwürfe zurück und kritisieren den Widerstand. Ziel sei schließlich die Förderung umweltfreundlicher Energie für die Region, was nicht nur aus Sicht der Natur sinnvoll, sondern im Zuge des Atomausstiegs sogar obligatorisch ist.

Atomausstieg geht auch am Moseltal nicht spurlos vorbei

Fakt ist, dass der Atomausstieg in ganz Deutschland bis zum Jahr 2022 realisiert werden soll. Bislang fehlt es jedoch an tragfähigen Alternativen. Die Förderung erneuerbarer Energien ist in diesem Zuge also notwendig, um auch nach der Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit (bezahlbarem) Strom sicherzustellen. Windkraft, Solar- oder Wasserenergie sind vielversprechende Ansätze für die Zukunft. Jedoch bringt jede Variante ihre individuellen Vor- und Nachteile mit sich. Solange es also noch nicht die eine Lösung ohne jeglichen Haken gibt, müssen sich die Deutschen mit Varianten wie dem neuen Windpark anfreunden – so argumentieren zumindest die betreffenden Unternehmen.

Für die Verbraucher bedeutet das jedenfalls vergleichsweise günstigen sowie umweltfreundlichen Ökostrom aus der Region. Die Auswirkungen auf die Natur seien durch die Windräder zudem minimal, so die Betreiber. Auf den ersten Blick wirke die Baustelle auf dem Ranzenkopf durch das Fundament mit einem Radius von 12,5 Metern sowie einer Tiefe von 3,6 Metern zwar riesig.

Auf den zweiten Blick sei aber lediglich eine Schneise von 350 Metern Länge notwendig. 20 Bäume seien dieser zum Opfer gefallen. Sogar der Fortwirtschaftsplan umfasse die Fällung von mehr Bäumen als durch das Projekt notwendig, bestätigt der Fraktionssprecher von Bündnis90/Die Grünen.

Der Ranzenkopf soll renaturiert werden

Nach den Bauarbeiten soll von dem Fundament nichts mehr zu sehen sein. Geplant ist eine Renaturierung der Ränder sowie Bauflächen im Windpark. Wenn notwendig, werden vorhandene Forstwege für Restaurierungen oder andere Arbeiten an der Windkraftanlage genutzt. In wenigen Jahren ist der Ranzenkopf also wieder gewohnt grün – bis auf die in die Höhe ragenden Windräder natürlich. Zumindest im Moment sieht es jedenfalls danach aus, als würden diese noch mehrere Jahrzehnte bleiben. Auch der Artenschutz blieb bei dem Projekt nicht außer Acht.

Als Kompensation werden pro Windrad 50.000 Euro in die Stiftung Natur und Umwelt gespendet, um Nistkästen oder Stubenplätze für Wildkatzen zu errichten. Konkrete Planungen befinden sich bereits in der Umsetzung. Aus Sicht der Naturschützer mag es sich dabei um ein schlechtes Tauschgeschäft handeln. Eine wirkliche Alternative gibt es aktuell aber nicht. Aufgrund seiner Lage gilt der Ranzenkopf als optimal für die Windkraft geeignet und die Anlage kann jährlich Strom für bis zu 25.000 Haushalte generieren.

Die Nachfrage nach Ökostrom steigt – auch an der Mosel

Interessant ist nämlich, dass immer mehr deutsche Verbraucher Wert auf Ökostrom legen. Sie nutzen also das Internet, um beispielsweise im Preisvergleich von BesteStromvergleich.de gezielt nach Ökostrom-Tarifen zu suchen und sind notfalls sogar bereit, dafür etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Auch im Moseltal wünschen sich die Bewohner zunehmend umweltfreundlichen Strom aus der Region.

Ohne Projekte wie den Windpark auf dem Ranzenkopf wäre das aber nicht möglich. Es bleibt also zu erwarten, dass es in naher Zukunft noch weitere neue Windräder entlang der Mosel geben wird. Nur so könne die Region zuverlässig sowie wirtschaftlich mit sauberem Windstrom versorgt werden, argumentieren die Politiker und Betreiber. Fakt ist: Die Zukunft in Deutschland geht in Richtung der erneuerbaren Energien. Welche Rolle die Windkraft dabei auf lange Sicht einnehmen wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Vielleicht stellen sich ja eines Tages andere Möglichkeiten zur Energieerzeugung als lukrativer oder umweltfreundlicher heraus und die Windräder verschwinden wieder von der Mosel.

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